Modul C: Critical Incidents
Modulteil C1: Problematische Präkonzepte
Video No. 18 zeigt eine elfte Klasse, die sich mit der Frage auseinandersetzt, ob man Parteien braucht. Die Schüler*innen äußern ihre Meinungen zu dem Thema.
Im Zentrum des Modulteils C1 steht die Auseinandersetzung mit Präkonzepten von Schüler*innen zu den fachlichen Inhalten des sozialwissenschaftlichen Unterrichts. Ein an Schüler*innenvorstellungen und deren Veränderungen orientierter Unterricht setzt Formen und Arrangements voraus, in denen diese artikuliert und durch die Auseinandersetzung mit Aufgaben und Inhalten sowie durch die Konfrontation mit alternativen, von anderen Schüler*innen und fachlich orientierten instruktional eingebrachten Konzepten erweitert und verändert werden können (etwa im Sinne eines Conceptual Change).
Modulteil C2: Didaktische Reduktion
Video No. 19 zeigt eine achte Klasse, die sich mit der Bedeutung des Begriffs „Macht“ auseinandersetzt. Dazu sammelt die Lehrerin zu Beginn der Sequenz einige Schüler*innenäußerungen. Video No. 20 zeigt eine zwölfte Klasse, die sich mit der Definition von „Global Governance“ auseinandersetzen.
Modulteil C2 fokussiert auf (fach-)didaktische Ansprüche an didaktische Reduktion und die damit verbundene Herausforderung, einen überfrachteten, rein lehrgangshaften Unterricht zu vermeiden. In diesem Kontext sind die fachdidaktisch konkretisierten Prinzipien der Schüler*innenorientierung, Wissenschaftsorientierung und Exemplarität zentral für die Planung und Durchführung sozialwissenschaftlichen Unterrichts.
Modulteil C3: Problematische Schüler*innenäußerungen
Video No. 16 zeigt eine Fishbowl-Diskussion einer neunten Klasse zum NPD-Verbotsverfahren. Zur Diskussion steht die Frage, ob ein (erneutes) Verbotsverfahren angestrebt werden soll. Video No. 17 zeigt eine achte Klasse, die über die Ursachen für Migration diskutiert.
Die zentrale Herausforderung dieses Modulteils liegt in der Konfrontation mit Schüler*innenaussagen, deren Inhalt als rechtspopulistisch, menschenverachtend oder rassistisch eingeordnet werden kann. Gerade für angehende Lehrkräfte in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern ist der Umgang mit Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Unterricht eine dauerhaft relevante Anforderung, die in einem engen Zusammenhang zu den Grenzen von Kontroversität im Unterricht steht. Eine wichtige Anforderung für die politische Lehrkräftebildung ist es hier, das häufige Fehlverständnis des Kontroversitätsgebots und Überwältigungsverbots als „Neutralitätsgebot“ zu verhindern.
Modulteil C4: Kontroverse Themen im Unterricht
Video No. 21 zeigt eine achte Klasse, die sich mit den Problemen von Integration und möglichen Lösungsansätzen auseinandersetzt. Video No. 22 zeigt eine achte Klasse, die sich mit dem Thema Umweltschutz beschäftigt. Um eine ungewohnte Positionen einzunehmen, schlägt die Lehrerin den Schüler*innen vor, zu überlegen, was sie tun müssen, um die Umwelt auf gar keinen Fall zu schützen.
Die zentrale Herausforderung des Modulteils C4 besteht in der Frage, wie Unterrichtsthemen angemessen kontrovers dargestellt werden können. Es handelt sich also um eine vertiefende Einheit zu speziellen Herausforderungen, die sich im Rahmen des Beutelsbacher Konsens an sozialwissenschaftlichen – aber auch fachübergreifenden – Unterricht stellen.